Viele können sich noch erinnern mal mit einem Bus zum Strandbad Tegel gefahren zu sein.

Leider hat sich scheinbar die Linie für die BVG nicht mehr gerechnet und wurde deshalb eingestellt.

Auch der Versuch die BVG zu überzeugen die Linie wieder aufzunehmen bzw. das Strandbad Tegel in die vorhandene Linie 222 einbinden zu lassen ist leider fehlgeschlagen.

Aus diesem Grund hatten wir ab der Saison 2010 eine eigene Buslinie geplant.

Historisches zur Anfahrt

10 Jahre historische Doppeldecker auf dem 218er

Ralf Ziegenhirt

Rückblick

Ausflugslinien gibt es in Berlin schon seit den zwanziger Jahren des vorherigen Jahrhunderts. Sie dienten und dienen dazu, den nicht motorisierten Berliner in die grüne Umgebung Berlins zu bringen. In den dreißiger Jahren wurde das Netz stark in die weitere Umgebung ausgedehnt. Als Zeichen ist das ∆-Dreieck, nicht zu verwechseln mit dem griechischen Buchstaben Delta, gewählt worden.

Nach dem 2. Weltkrieg lebten die beliebten Ausflugslinien in beiden Verwaltungen, am 01. August 1949 gab es eine Verwaltungstrennung in BVG-West und –Ost, wieder auf. Konnte auf östlicher Seite auch das Umland angefahren werden, blieb in der westlichen Stadthälfte es auf das Stadtgebiet beschränkt. Hauptsächlich wurde das Wald- und Seengebiet an Havel und Wannsee bedient. So gab es Einsätze vom Bhf. Zoo nach Schildhorn und Grunewaldturm sowie zur Pfaueninsel und nach Wannsee über die AVUS. Mit der immer stärkeren Motorisierung wurden analog die Ausflugslinien immer weiter reduziert. Nun konnte man mit dem eigenen Pkw direkt in die Ausflugsgebiete fahren.

Als besondere Attraktion wurden in den Sommerferien ab Mitte der siebziger Jahre die Schmetterling-E-Linien eingeführt. Diese fuhren vom Märkischen Zentrum zum Strandbad Tegel und vom U-Bhf. Kaiserdamm zum Wannsee über Heerstraße, Schildhorn und Grunewaldturm. Das war der Vorläufer des heutigen 218ers.

Mit dem Fall der Mauer und die Einführung des dreistelligen Liniensystems am 05. Juni 1991 wurde das ∆-Zeichen eingestellt und die Ausflugslinie als 218er ab Theodor-Heuss-Platz über Waldbühne, Schildhorn und Grunewaldturm nach Wannsee mit Sondertarif weitergeführt. Die zweite Ausflugslinie bekam die Nr. 316 (Ringlinie Moorlake). Mitte der neunziger Jahre bekamen die Ausflugslinien ein A vorangestellt. Aus 218 wurde dann A18. Daran änderte sich nicht viel bis 1999.

Traditionsbus im Einsatz

Erste Kontakte zwischen der BVG und Traditionsbus gab es zum 75-jährigen S-Bahn-Jubiläum im Spätsommer 1999 am Olympiastadion. Gleichzeitig fand eine große Ausstellung aller Fahrzeuge der Traditionsbus in der Jesse-Owens-Allee zum 10jährigen ATB-Jubiläum statt. Im Laufe des Winters 2000 wurden erste Gespräche zwischen der BVG und der Arbeitsgemeinschaft Traditionsbus geführt. Im März 2000 konnten die Gespräche zum Abschluss gebracht werden. Ab dem 20. April 2000 sollte ein Umlauf mit einem historischen Omnibus auf der Linie A18 zum Einsatz kommen. Der Vertrag war zuerst auf ein halbes Jahr beschränkt.

Mit dem Gründonnerstag, dem 20. April 2000, begann dann der Einsatz auf der Linie A18 zwischen Theodor-Heuss-Platz und S-Bhf. Wannsee. Tariflich musste für den Oldtimer ein Zuschlag gezahlt werden, was zu Verärgerung der Fahrgäste und zu Diskussionen mit dem Fahrpersonal führte. Zum 01. Juli 2000 ist der Sondertarif abgeschafft worden.

Zum Sommerfahrplan 2003 (30. März 2003) wurde das Konzept der Ausflugslinien verändert. Mit Einstellung der Linie A16 (Ringlinie Moorlake) und der Verlängerung der Linie A18 zur Pfaueninsel wurde die Liniennummer wieder in 218 geändert. Mit der südlichen Verlängerung zur Pfaueninsel ist die nördliche Linienführung über Reichsstraße, Olympiastadion und Waldbühne zugunsten einer Begradigung über die Heerstraße aufgegeben worden.

Das Publikum der Linie hat sich auch gewandelt. Neben Ausflüglern wird die Linie auch stark von Touristen benutzt, und zwar hauptsächlich der Linienast von Wannsee zur Pfaueninsel. Dennoch sind Vandalismusschäden leider auch nicht an historischen Bussen zu vermeiden. So wurde der Doppeldecker 2100 an den Fensterscheiben und Wandverkleidung zerscracht. Andere Wagen wurden mit Graffiti an den Polstern und Fußböden beschmiert. Jedoch sind die Schäden weitaus geringer als bei vielen anderen Linien in Berlin.

Am 20. April 2010 konnte der zehnte Jahrestag der Traditionsbus auf dem 218er gefeiert werden. Zu Beginn des Vertrages konnte niemand damit rechnen, dass der Einsatz der Traditionsbusse auf der Linie 218 ein prägender Bestandteil der Ausflugslinie zur Pfaueninsel werden wird. Zeitweise beobachten wir, dass die Fahrgäste auf unsere Fahrzeuge warten und sich eine „Runde“ mit den historischen Fahrzeugen gönnen. Aus diesem Grund planten wir unsere Traditionsfahrt 2010 mit einem umfangreichen Angebot im Raum Wannsee einschließlich des 218ers durchzuführen. Über die technischen Probleme an unserem Wagenpark, die zur Verschiebung führten, wurde bereits berichtet.

Die BVG nahm das zehnjährige Jubiläum dennoch zum Anlaß für ein Traditionsfest am Pfingstsonntag 2010, dem 23. Mai, um auf die Linie werbewirksam hinzuweisen. Es erfolgte ein verstärkter Einsatz von historischen Fahrzeugen zwischen Wannsee und Pfaueninsel. Dieses Fest ist sehr gut besucht worden.

Traditionsbus Berlin möchte sich auf diesem Wege recht herzlich bei der BVG bedanken und weiterhin allen Beteiligten eine gute Fahrt wünschen.

Quelle: http://www.traditionsbus.de/Veranstaltungen/2010/10Jahre218.htm

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